Einer unsrer "Lieblingssammelorte" war die Mine Tingherla im Fersental . Die ersten Male mußten wir noch zu Fuß dorthin, bis endlich eine Straße nach Roveda und weiter hinauf nach Kamaufrunt (wie es heute wieder heißt) gebaut wurde.
Der Erzabbau in Tingherla ist seit Anfang 1700 belegt. Nach kurzem Stillstand wurde 1929 wieder abgebaut. Diesmal hauptsächlich Fluorit, der Anfangs nicht von Bedeutung war. Das Vorkommen besteht aus einem Quarzgang mit Kupfer-, Blei- und Zinkvererzungen. Der oberste Stollen ist bis heute zugänglich und lieferte auch viele schöne Sekundärmineralien.
Tingherla liegt im Südwesten der Bergkette vom Panarotta (bei Pergine) zum Talschluß des Fersentals in Palai.
Im Fersental gibt es auf beiden Talseiten zahllose weitere alte Abbaugebiete. Wir haben versucht, einige davon zu finden. Fundchancen waren bei vielen nicht mehr gegeben.
Abbau Tingherla
Hier waren von den Sammlern vor allem die Sekundärmineralien Aurichalcit (oder auch Zinkblüte) und Malachit begehrt. Es gab aber auch noch kleine Azurite, Cerussit, Anglesit, Wulfenit, Pseudomalachit , Chalkopyrit, Pyrit, Sphalerit,sporadisch Calcit, Fluorit und schöne Quarze.
Halde in Tingherla
Oben rechts : Blick vom Bergwerk Richtung Brenta
Unten links: Blick zum Panarotta
Fotos aus dem Stollen mit Einstieg Ein Original von Tingherla : der Chrischtl
Ihn kannte jeder Mineraliensammler. Er war einst noch Bergmann im Schurf. Er bewachte immer unser Auto, solange wir sammelten und kochte uns anschließend einen Espresso.
Miniera Rap
Auf der anderen Talseite des Rio Rigolor existierte ein weiterer Abbau, der bis in die 50-er Jahre des letzten Jahrhunderts förderte. Laut Aussagen eines Einheimischen wurde dort Quarz abgebaut. Es bestehen noch Stollen-, Halden- und Gebäudereste, Fundchancen sind allerdings keine nennenswerten mehr gegeben.